Fazit:
Die Überraschung am Mittwochabend ist perfekt, Aufsteiger Nürnberg schlägt die Eintracht aus Frankfurt in einer torreichen Partie zuhause mit 5:3. Der Klub glänzte mit temporeichem Konterfußball, den man auch effizient zu Ende spielte. Dabei stand vor allem Nastassja Lein im Mittelpunkt, die zum wichtigen Sieg mit drei Toren und einer Vorlage ihren Teil beitrug. Die Eintracht konnte sich insgesamt zahlreiche Torschüsse erspielen und hatte mit Remina Chiba ebenfalls eine heute stark agierende Spielerin in den eigenen Reihen, dennoch kam man einfach nicht häufig genug zu zwingenden Torchancen.

Gelbe Karte für Sanja Homann (1. FC Nürnberg)
Homann zieht am Strafraumeck voll durch, um einen Ball zu klären, trifft dabei aber ihre Gegenspielerin. Auch diese Gelbe Karte geht in Ordnung.

Gelbe Karte für Julia Pollak (1. FC Nürnberg)
Pollak erlaubt sich auch noch einmal ein taktisches Foul, um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Natürlich gibt auch das Gelb.

Nachspielzeit: Es werden 6 Minuten nachgespielt.

Anyomi bricht noch einmal auf der linken Seite durch und flankt den Ball dann scharf vors Tor in Richtung Chiba, Rusek fälscht den Ball mit einer starken Parade ab, sodass die einschussbereite Japanerin nicht mehr an den Ball kommen kann.

Gelbe Karte für Thomas Oostendorp (1. FC Nürnberg)
Auf der Frankfurter Bank wird sich zu vehement beschwert, die Unparteiische reagiert mit der Gelben Karte.

Die Schlussphase läuft, Nürnberg verteidigt jetzt couragiert alles hinten weg. Kommt die SGE noch einmal?

Gelbe Karte für Luisa Guttenberger (1. FC Nürnberg)
Guttenberger hält Acikgöz an der Schulter und unterbindet so einen aussichtsreichen Angriff. Auch für dieses taktische Foul gibt es die Gelbe Karte.

Anyomi bekommt an der Mittellinie einen Schlag im Zuge eines fairen Tacklings ab, natürlich tut das trotzdem weh, die Nationalspielerin muss behandelt werden.

Tooor für Eintracht Frankfurt, 5:3 durch Remina Chiba
Was beim ersten Mal nicht klappt, funktioniert beim zweiten! Erneut kommt der Eckball zu Chiba links am Fünfer, die den Ball aus deutlich spitzerem Winkel wieder auf das Tor lupft und damit Rusek, die einen Schritt zu weit vorne steht, auf dem falschen Fuß erwischt.

Nach einem Eckball fällt der Ball Chiba gut sieben Meter halblinks vor dem Tor vor die Füße, der Heber der Japanerin wird von Rusek aber noch über die Latte gewischt.

Gelbe Karte für Aneta Polášková (1. FC Nürnberg)
Die ebenfalls frisch eingewechselte Polášková zieht gegen Senß nahe der Mittellinie das taktische Foul, folgerichtig gibt es dafür die Gelbe Karte.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 5:2 durch Nastassja Lein
Nürnberg antwortet sofort! Die eingewechselte Homann dribbelt sich auf dem rechten Flügel gekonnt frei, lässt gleich mehrere Gegenspielerinnen stehen und chippt den Ball dann punktgenau an den zweiten Pfosten in den Lauf von Lein. Die schließt volley ab und überwindet Altenburg im linken Eck. Die Torhüterin ist zwar noch am Ball, kann dessen Richtung aber nicht mehr entscheidend ändern- Dreierpack für Lein!

Tooor für Eintracht Frankfurt, 4:2 durch Nicole Anyomi
Auch die SGE kann Offensivfußball, hat in dieser Szene aber vor allem Glück, dass Fröhlich im entscheidenden Moment neben den Ball schlägt. Chiba dribbelt im Mittelfeld an und lupft den Ball dann vertikal nach vorne. Dort schlägt Fröhlich das Luftloch, Anyomi ist dann frei durch und schiebt den Ball an Rusek vorbei ins Tor.

Frankfurt hat noch nicht aufgegeben. Chiba wird halbhoch links in der Box bedient, nimmt den Ball einmal mit der Brust an und zieht dann volley ab. Ihr Schuss rutscht über den Außenrist und geht haarscharf rechts neben das Tor.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 4:1 durch Jacqueline Baumgärtel
Der Klub bleibt effizient, der Klub bleibt konterstark. Und wieder ist Lein entscheidend beteiligt. Die Doppeltorschützin ist schon wieder auf der linken Seite durchgebrochen und wird in einem Umschaltmoment angespielt. Sie zieht mit Tempo in den Strafraum, bleibt aber nicht eigensinnig, sondern legt genau im richtigen Moment für die mitgelaufene Baumgärtel quer, die nur noch einzuschieben braucht.

Die Gastgeberinnen fordern nach einer strittigen Szene den Strafstoß! Wieder ist die auffällige Lein involviert, die halbrechts an Acikgöz vorbeizieht und frei durch ist. Dann folgt der Trikotzupfer der Verteidigerin, nach dem Lein im Strafraum zu Boden geht. Der Unparteiischen reicht das nicht aus.

Nach einem erneuten Eckball der Hessinnen kontert der Klub erneut über die schnelle Lein, die allerdings den richtigen Moment für ein Abspiel verpasst und deshalb auf Höhe der Mittellinie abgelaufen wird.

Fördős klärt stark am eigenen Fünfer. Frankfurt bricht über die linke Seite durch, Chiba ist es dann, die den Ball flach scharf nach innen gibt. Dort grätscht die Ungarin das Leder im letzten Moment vor der einschussbereiten Reuteler ins Toraus.

Nürnberg presst nach einem Freistoß der Gäste aus deren Strafraum heraus hoch an und erobern sofort den Ball. Das Leder wird dann hoch auf Baumgärtel an der Strafraumkante gespielt, die den Ball zwar unsauber annimmt, dann im Fallen aber doch noch abgeschlossen bekommt. Der Schuss geht links neben das Tor.

Lein bleibt in Kontersituationen weiter brandgefährlich. Die Doppeltorschützin stellt nach einem Steckpass auf der linken Halbspur ihr Tempo unter Beweis und versucht dann im Strafraum angekommen in die Mitte abzuspielen, die Hereingabe wird aber zur Ecke geklärt.

Beinahe schenkt der Klub sich selbst das postwendende Gegentor ein! Bei einer Hereingabe stehen sich Torhüterin und Verteidigerin gegenseitig ein wenig im Weg, Rusek faustet den Ball dann genau in die Füße von Reuteler. Der Fehler wird aber nicht bestraft, weil die Eintracht es zu verschnörkelt spielt.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 3:1 durch Nastassja Lein
Nach einem Konter schlägt Nürnberg wieder zu! Der folgende Eckball wandert zunächst um den Nürnberger Strafraum herum, landet dann aber bei den Gastgeberinnen. Sofort wird das Leder nach vorne in den Lauf von Lein gedroschen. Die nimmt den Ball an, verzögert gegen die verfolgende Riesen kurz und lässt diese dann per Beinschuss kurz vor dem Strafraum stehen. Der Abschluss ist dann nur noch Formsache.

Es geht weiter mit der Chancenvielfalt für die Gäste! Svensson Senelius klärt eine Hereingabe von links genau in die Füße von Senß an der Strafraumgrenze. Ihr Flachschuss wird von Rusek stark um den Pfosten gelenkt.

Der Ball rollt wieder, die Eintracht stößt jetzt an. Beide Mannschaften kommen unverändert aus den Kabinen.

Halbzeitfazit:
Der 1. FC Nürnberg führt zur Pause Eintracht Frankfurt mit 2:1. Die Spielanteile waren jedoch überdeutlich bei den Gästen. Die schafften es jedoch nicht, ihre deutliche Übergelegenheit am Ball und vor dem Tor in Zählbares umzumünzen. Dagegen zeigten sich die Gastgeberinnen bei ihren wenigen Kontergelegenheiten eiskalt und konnte so völlig überraschend mit 2:0 führen. Der Anschlusstreffer der SGE durch Chiba kurz vor dem Pausentee war überfällig. So dürfte uns eine packende zweite Hälfte im Frankenland erwarten.

Nach einem Eckball von der rechten Seite taucht Anyomi plötzlich am Elfmeterpunkt auf. Doch der Schuss kann in höchster Not von einer Nürnbergerin abgeblockt.

Nachspielzeit: Es werden 2 Minuten nachgespielt.

Gelbe Karte für Klara Svensson Senelius (1. FC Nürnberg)
Die Schwedin packt gegen Chiba in Trikot und muss für dieses taktische Foul Gelb sehen.

Tooor für Eintracht Frankfurt, 2:1 durch Remina Chiba
Jetzt ist es passiert! Veit schickt von der Mittellinie einen hohen Ball in die Spitze, wo Chiba halbrechts am Strafraum gefunden werden kann. Die Kugel nimmt die Japanerin überragend aus der Luft an und bugsiert sie trocken ins lange Eck. Diesmal ist Rusek ohne Chance gegen den Abschluss.

Es bleibt wie verhext für Frankfurt. Anyomi treibt die Kugel auf halbrechts blitzschnell nach vorne, findet am Strafraum aber keine Anspielstation. So versandet auch diese Möglichkeit im Nichts.

Wieder segelt ein hoher Acikgöz-Flankenball von Linksaußen halbhoch in die Mitte. Doch erneut ist der Ball viel zu nah an den Kasten gezogen, sodass Rusek abermals zugreifen kann.

Das Spielgeschehen ist weiter unverändert. Frankfurt rennt an und der FCN kontert. Die steilen Pässe hinter die Kette der Gäste sind auch immer wieder gefährlich, können schlussendlich aber immer wieder vor der Box von den Frankfurterinnen abgefangen werden.

Knapp 73 Prozent Ballbesitz kann die SGE bislang vorweisen. Dass solch eine Zahl jedoch keine Tore schießt, wird aktuell mehr als deutlich.

Arg viel gegensätzlicher kann ein Spiel im Grunde gar nicht laufen. Die SGE spielt und drückt auf den Treffer, welchen jedoch die Gastgeberinnen erzielen. Wie reagiert die Eintracht nun?

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:0 durch Beatrix Fördős
Ach, ist das ein Wahnsinn! Der folgende Freistoß wird von Fröhlich scharf an den zweiten Pfosten gezogen. Irgendwie schafft es Fördős dabei im Getümmel leicht an die Kugel zu kommen, wodurch das Leder im langen Eck landet. Altenburg ist chancenlos.

Der FCN traut sich mal wieder aus der eigenen Hälfte raus und so kann sich Lein nach einem Foul von Acikgöz auf dem linken Flügel einen Freistoß erarbeiten.

Auch wenn die Adlerträgerinnen weiter klar den Ton angeben, kann sich Nürnberg am eigenen Sechzehner weitgehend schadlos halten. Denn die finalen Pässe vor das Gehäuse gelingen den Frankfurterinnen derzeit nicht.

Acikgöz' Eckstoß von der linken Seite kommt direkt am ersten Pfosten herunter, sodass die Nürnbergerinnen umgehend bereinigen können.

Nürnberg kommt zum nächsten Konter! Meroni und Lein können zu zweit gegen zwei Gegenspielerinnen in Richtung Tor gehen. Meroni verpasst kurz nach der Strafraumlinie aus linker Lage dann aber den genauen Flachpass in die Mitte, wo Lein bereit gestanden wäre. So kann Altenburg im SGE-Kasten zupacken.

Chiba kann Kapitänin Senß halblinks an der Sechzehnerkante finden. Der Schlenzer mit dem rechten Fuß segelt aber weit rechts am Kasten des FCN vorbei.

Es spielt derzeit nur Frankfurt. Der Ball ist fast ausschließlich bei den Gästespielerinnen. Die Lücke finden diese aber bislang zu selten.

Chiba treibt das Leder über die linke Seite voran, chippt die Kugel dann aber vom Sechzehnereck ziemlich trostlos direkt in die Arme von Rusek.

Eine Halbfeldflanke von der linken Seite durch Gräwe wird lang und länger und kann Anyomi am langen Pfosten nur knapp nicht erreichen. Die Reaktion der Adlerträgerinnen weiß zu gefallen.

Die Eintracht ist natürlich jetzt gefordert nach diesem Rückstand. Zumindest zeigen sich die Gäste nicht groß geschockt und gehen direkt wieder nach vorne.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:0 durch Nastassja Lein
Wir haben ein paar technische Probleme, das kann man aber von Nastassja Lein nicht behaupten! Die Frankfurterinnen können einen Freistoß nicht vollends klären und die Kugel landet wieder an der Strafraumgrenze, von wo Lein sie gekonnt über Frankfurts Schlussfrau zur überraschenden Führung ins Tor lupft!

Gelbe Karte für Jella Veit (Eintracht Frankfurt)
Gegen Pollak kommt Veit an der Seitenlinie viel zu spät. Das sorgt für die erste Gelbe Karte des Abends.

Die Leitung des heutigen Gespanns übernimmt Schiedsrichterin Nadine Westerhoff. Dabei wird sie an den Seitenlinien des Max-Morlock-Stadions von Lea Bramkamp und Jennifer Steingräber assistiert. Marie Mühlbauer komplettiert das Team als Vierte Offizielle.

Beide Trainer stellen im Vergleich zum jeweils letzten Auftritt in der Liga gleich vierfach um. Bei den Gastgeberinnen kommen Fröhlich, Mai, Meroni und Svensson Senelius im Vergleich zum 0:2 gegen Essen neu in die Partie, dafür müssen Homann, Licina, Miller und Woś auf die Bank weichen. Bei der Eintracht kommen verglichen mit der herben 0:5-Niederlage gegen Bayern Acikgöz, Chiba, Ivelj und Teulings in die Anfangsformation, dafür machen Freigang, Ilestedt, Memeti und Wolter Platz.

Den Gästen wurde allerdings im letzten Ligaspiel gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger aus München ein wenig der Wind aus den Segeln genommen. Wettbewerbsübergreifend war man zuvor acht Spiele ungeschlagen gewesen und hatte sogar sieben dieser acht Spiele für sich entscheiden können. Im Formcheck für die Liga stehen somit zehn Punkte aus den letzten fünf Ligapartien zu Buche. Auf der Gegenseite waren die Leistungen der Nürnbergerinnen zuletzt wechselhaft, im Großen und Ganzen tat man sich aber eher schwer. Aus den letzten fünf Ligaduellen erarbeitete man sich aber immerhin sechs Zähler.

Ein Faktor, der einen starken Einfluss darauf haben dürfte, dass die Gastgeberinnen deutlich hinter der Eintracht angesiedelt sind, ist die offensive Klasse. Denn während Frankfurt mit 25 erzielten Toren zusammen mit dem SC Freiburg die drittstärkste Offensive der Liga stellt, tun sich die Nürnbergerinnen bisweilen schwer mit dem Erzielen von Toren. Erst zwölf Treffer stehen zu Buche, das ist zusammen mit dem abstiegsgefährdeten HSV der drittschlechteste Wert der Bundesliga. Diese Bilanz gepaart mit dem Fakt, dass Nürnberg die Eintracht in bislang vier Aufeinandertreffen kein einziges Mal schlagen konnte- neben drei deutlichen Niederlagen erarbeitet man sich in einem Testspiel 2023 immerhin ein 0:0-Remis- zeigt, dass die Hessinnen heute klar favorisiert sind.

Mit der heutigen Partie ziehen die beiden genannten Mannschaften spieltechnisch mit dem Rest der Liga gleich, da es für beide die Neuansetzung des elften Spieltags darstellt. Diese eine Partie weniger lässt sowohl die Nürnbergerinnen als auch die Gäste im Zweifelsfall einen Tabellenplatz schlechter dastehen. Der Klub belegt derzeit mit zwölf Zählern den zehnten Rang, hat dabei aber nur einen Punkt auf die neuntplatzierten Leipzigerinnen, die man mit einem Sieg heute natürlich überholen möchte. Auf der Gegenseite spielen die Frankfurterinnen mit derzeit 19 Punkten auf Rang fünf in der Spitzengruppe mit. Mit einem Dreier heute könnte man aufgrund der besseren Tordifferenz an Leverkusen auf Platz vier vorbeiziehen.