So verpasst Tommy Paul sein erstes Masters-Halbfinale. Dagegen steht Stefanos Tsitsipas in Paris-Bercy erstmals unter den letzten Vier und trifft dort am Samstag auf Novak Djokovic. Das soll es für heute vom Masters aus der französischen Hauptstadt gewesen sein. Einen schönen Rest-Abend noch und bis morgen!

Nach 76 Minuten setzt sich Stefanos Tsitsipas gegen Tommy Paul mit 6:2 und 6:4 durch. Dabei hatte der US-Amerikaner den zweiten Durchgang vollkommen offen gestaltet und über weite Strecken souveräne Aufschlagspiele hingelegt. In der Summe jedoch kamen ihn die sieben ungenutzten Breakchancen teuer zu stehen. So büßte der Grieche kein einziges Mal seinen Aufschlag ein und war selbst in der Lage, seine drei Breakmöglichkeiten allesamt effizient zu nutzen. Der 24-Jährige war zur Stelle, wenn die wichtigen Punkte gespielt wurden und profitierte auch davon, dass Paul mehr als doppelt so viele unerzwungenen Fehler unterliefen.

So geht es plötzlich ganz schnell. In seiner Verzweiflung versucht es Paul mit Serve and Volley, bleibt mit dem Rückhandflugball aber am Spielhindernis hängen.

Die nächste Vorhand von Paul gerät zu lang. 0:30! Danach trifft der 25-Jährige die Filzkugel bei einer Vorhand nicht richtig. Das bedeutet drei Breakbälle, die zugleich Matchbälle sind.

Folglich steht Paul mit dem Rücken zur Wand, muss jetzt sein Service halten, um im Match zu bleiben. Nach 14 Punkten in Folge bei eigenem Aufschlag landet jetzt eine cross gespielte Vorhand des US-Amerikaners im Netz.

Das stoppt Tsitsipas nicht. Paul wuchtet eine Vorhand longline ins die Maschen. Beständig legt der Hellene vor - nun zum 5:4.

Tsitsipas macht meist unmittelbar darauf den Punkt. 40:0! Danach gibt nach drei Zu-Null-Spielen in Serie ein Aufschläger mal wieder einen Punkt ab.

Mit neuem Schläger und neuen Bällen gibt Tsitsipas den Ton an. Der erste Aufschlag kommt regelmäßig und hilft gehörig.

Paul schickt sein zweites Ass hinterher und rauscht zum dritten Mal in Folge zu Null zum Spielgewinn.

Mit einer cross gespielten Vorhand produziert der Amerikaner seinen dritten Gewinnschlag in Folge, der drei Spielbälle bringt.

Seit geraumer Zeit wirken die Aufschläger sehr souverän - nun auch Paul wieder, der die Punkte gut herausspielt, also derzeit gar nicht auf die Fehler des Kontrahenten angewiesen ist.

Tsitsipas gibt sich bei eigenem Aufschlag weiterhin keine Blöße - auch wenn das schon häufiger sehr eng war. Diesmal gibt es überhaupt keine Probleme. Auch der Grieche erledigt das zu Null - ebenfalls zum zweiten Mal heute.

Am Ende versenkt Paul eine Vorhand inside-in. Zum zweiten Mal in Folge hält der US-Amerikaner sein Service zu Null.

Danach hat Paul Glück. Ganz weit im Feld stehend, trifft er mit der Rückhand longline die Netzkante. Die Filzkugel plumpst ins Feld des Gegners.

Derzeit gestalten sich die Ballwechsel doch eher kurz. Dafür sorgen zahlreiche Fehler. Dann serviert Tsitsipas stark durch die Mitte und versorgt sich mit einem unproblematischen Aufschlagspiel zum 3:2.

Erstmals heute braust Paul zu Null durch ein Aufschlagspiel und gleicht damit erneut aus.

Doch auch dieses enge Spiel geht letztlich an den Griechen, weil am Ende ein Rückhandreturn von Paul nicht passt.

Dann spielt Paul einen starken Return. Tsitsipas bleibt wenig Zeit. So schafft es seine Vorhand nicht über die Netzkante. Einstand!

Paul spielt häufig sehr gut mit, macht aber eben die wichtigen Punkte nicht. Jetzt misslingt ihm ein Rückhandstopp. So bleibt ihm ein Breakball verwehrt.

Ein Spielball liegt bereit. Und Paul nutzt den, spielt die Rückhand gegen den Rhythmus die Linie runter und gleicht mit diesem Winner zum 1:1 aus.

Ein frühes Break gilt es nun zu vermeiden, doch Paul unterläuft schon wieder ein leichter Fehler. Danach aber kommt der erste Aufschlag.

Eine Breakchance bekommt Paul diesmal aber nicht, dafür schlägt der Grieche zweimal zu gut auf und legt auch jetzt wieder vor.

Doch bei Tsitsipas wechseln sich komplizierte und problemlose Aufschlagspiele sehr regelmäßig ab. Es geht nun mal wieder über Einstand.

Die Chance auf einen Breakball verschenkt Paul, muss den Ball ins ziemlich offene Feld spielen, setzt den aber ins Aus.

Doch dann meldet sich auch Paul wieder mit einem Winner zur Wort. Anschließend steht seinem Gegenüber das Netz im Weg.

Nun ist es an Tsitsipas, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Schnell sind die ersten Punkte zur Hand. 30:0!

Offenbar haben Tommy Paul die sieben vergebenen Breakchancen doch zugesetzt. Dem 25-Jährigen boten sich also sehr wohl Gelegenheiten, dem Satz eine anderer Richtung geben zu können. Auf der anderen Seite erwies sich Stefanos Tsitsipas als konsequent und effizient im Ausnutzen seiner Chancen. Beide Breakbälle hat der Grieche genutzt.

Tsitsipas muss gar nichts tun, das erledigt Paul ganz allein. Jetzt ist seine Vorhand zu lang. Zu Null schenkt der US-Amerikaner diese Aufschlagspiel her - und damit auch den Satz.

Und gleich noch ein Doppelfehler! Der 25-Jährige ist völlig von der Rolle, wirkt auch im Anschluss nicht ganz bei der Sache, semmelt eine Vorhand ins Netz. Das bedeutet drei Breakbälle, die zugleich Satzbälle für Tsitsipas sind.

Folglich hat Paul den Druck, muss nun gegen den Satzverlust aufschlagen, darf das mit neuen Bällen tun und erlaubt sich einen Doppelfehler.

Zum zweiten Mal heute bringt Tsitsipas ein Aufschlagspiel zu Null durch und stellt somit auf 5:2.

Jetzt fabriziert Tsitsipas sein erstes Ass. Anschließend lockt der Grieche den Widersacher erneut mit dem Stopp. Paul ist schnell auf den Beinen, doch der Grieche hält den Schläger zum Vorhandvolley hin.

Den Abschluss bildet eine starke Vorhand die Linie runter. Problemlos hält der US-Amerikaner sein Service und verkürzt auf 2:4.

Darüber hinaus geht es Paul in diesem Aufschlagspiel gut von der Hand. Und jetzt hat auch der Netzangriff Erfolg. Der Rückhandvolley sitzt. Zwei Spielbälle!

Paul möchte Druck aufbauen, doch ausgerechnet der Angriffsball gelingt dann nicht gut genug. So kassiert der US-Boy den cross gespielten Rückhandpassierball von Tsitsipas.

Im Anschluss serviert der Grieche durch die Mitte und kann dem Return des Widersachers hinterherschauen, wie der ins Aus segelt. Wieder also zieht die ehemalige Nummer 3 der Welt den Kopf aus der Schlinge.

Beim nächsten Netzangriff wird Tsitsipas zu einem ganz schweren Rückhandvolley gezwungen und spielt den genial als Stopp. Da läuft Paul vergeblich.

Und ein Rückhandpassierball gegen den angreifenden Griechen landet dann auch noch auf der falschen Seite der Linie. Einstand!

Über einen guten ersten Aufschlag durch die Mitte wehrt Tsitsipas eine Breakchance ab. Danach versemmelt Paul eine Rückhand.

Plötzlich stottert bei Tsitsipas der Motor. Nach seinem ersten Doppelfehler steht es 0:30. Wenig später verzieht der Grieche ohne Not eine Vorhand, was drei Breakbälle bedeutet.

Kurz darauf nutzt Paul seinen Spielball und gelangt somit auf die Anzeigetafel, verkürzt auf 1:3 aus seiner Sicht.

Ein Aufschlag von Paul durch die Mitte wird Aus gegeben. Der 25-Jährige vertraut der Technik nicht, nimmt die Challenge. Und in der Tat ist der Ball an der Linie dran. Das ist das erste Ass.

Jetzt glänzt Paul mit einer feinen Rückhand longline. Doch schon im nächsten Ballwechsel gerät der US-Amerikaner unter Druck. Am Ende spielt Tsitsipas den Stopp, mit dem Paul nicht mehr so viel anfangen kann.

Doch das stoppt Tsitsipas nicht. Der ATP-Champion von 2019 schlägt glänzend auf, tritt dann ins Feld und vollstreckt mit der Vorhand zum 3:0.

Nach neun Punkten in Folge und bei drei Spielbällen vor der Brust unterläuft dem Griechen ein leichter Rückhandfehler.

Mit einem cross gespielten Rückhand-Slice lockt Tsitsipas den Kontrahenten nach vorn und passiert ihn gnadenlos mit der Vorhand longline.

Wenig später gerät eine Vorhand von Paul zu lang. Drei Breakbälle für Tsitsipas! Und der US-Boy patzt gleich noch einmal mit der Vorhand, gibt sein Service sang- und klanglos zu Null ab.

Paul macht Druck, sucht den Weg nach vorn. Tsitsipas spielt den Lob. Problemlos ist der US-Amerikaner zur Stelle, setzt seinen Überkopfball aber ins Spielhindenris. 0:30!

Dann bekommt es Tsitsipas doch noch geregelt - nach vier abgewehrten Breakbällen. Am Ende hilft ein guter erster Aufschlag, den Paul nicht kontrolliert zu returnieren vermag.

Das zähe Ringen findet einfach kein Ende. Als Tsitsipas eine Rückhand ins Spielhindernis semmelt haben wir zum fünften Mal Einstand.

Doch nun hält Paul dagegen, produziert einen Return-Winner und macht dem Gegenüber weiter das Leben schwer.

Ein guter erster Aufschlag hilft dem Griechen. Und weil Paul danach eine Rückhand zu lang gerät, bekommt Tsitsipas seinen ersten Spielball.

Danach gelingt Tsitsipas der Schmetterball. So wehrt der 24-Jährige diese Breakchance ab. Doch der Weltranglistenfünfte trifft dann eine Rückhand nicht sauber und muss weiter zittern.

Nun aber steht Paul das Netz im Weg - und das gleich zweimal. Folglich bleiben die Breakchancen ungenutzt. Doch weil Tsitsipas bei einem Smash die Kugel mit dem Rahmen trifft, bietet sich Paul ein weiterer Breakball.

Kurz darauf steht es 0:30, ehe Tsitsipas über einen Vorhand-Winner auf die Anzeigetafel gelangt. Doch wenig später wuchtet der Hellene eben jene Vorhand in die Maschen und sieht sich zwei Breakbällen gegenüber.

Jetzt eröffnet Tsitsipas das Match. Der Grieche muss gleich den zweiten Aufschlag bemühen und scheitert dann am aggressiven Return von Paul.

Zum vierten Mal stehen sich die beiden auf dem Tennisplatz gegenüber. Das erste Duell trugen sie als Junioren beim Orange Bowl 2014 aus. Damals gewann Tsitsipas mit 7:5 und 7:6. Auch in den beiden folgenden Männer-Matches blieb der Grieche ohne Satzverlust und gewann die Vergleiche in Washington 2019 sowie in Lyon 2021 glatt.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten nacheinander den Court Central. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit Stuhlschiedsrichter Renaud Lichtenstein zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Paul, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Beim Masters in der französischen Hauptstadt ist Paul zum dritten Mal seit 2020 dabei. Bisher war stets in der 2. Runde Schluss. Auf seinem Weg durch das aktuelle Turnier eliminierte der ungesetzte Rechtshänder drei Spanier. Nach dem Zweisatzerfolg gegen Roberto Bautista Agut überraschte Paul gegen den an 2 gesetzten Rafael Nadal, bezwang diesen nach Satzrückstand. Gestern musste dann auch noch Pablo Carreño Busta dran glauben (6:4, 6:4).

Von derlei Erfolgen kann Tommy Paul nur träumen. Die Liste der Titel auf der ATP-Tour gestaltet sich überschaubar. Der Junioren-French-Open-Sieger von 2015 hat einzig das Hallenturnier in Stockholm 2021 zu Buche stehen. Immerhin stimmt die Quote, denn das war zugleich sein bislang einziges Endspiel. Auf Major- und Masters-Ebene feierte der US-Amerikaner in dieser Saison seine besten Ergebnisse – als Achtelfinalist von Wimbledon und mit dem Viertelfinale in Montréal. Darüber hinaus erreichte der 25-Jährige die Vorschlussrunde beim 250er in Delray Beach und stand kürzlich als Nummer 28 der Welt so gut da wie nie zuvor.

Tsitsipas spielte in dieser Saison stattliche sieben Finals, konnte allerdings nur zwei davon gewinnen, was sogar noch unter seiner Karrierequote von neun Titeln bei 24 Endspielen liegt. Zu den Niederlagen zählt sein einziges Grand-Slam-Finale in Roland Garros 2021. Immerhin gewann der Hellene in diesem Jahr sein zweites Masters – wie 2021 auf dem Sand von Monte Carlo. Darüber hinaus triumphierte er auf Mallorca (Gras). Den größten Erfolg feierte Tsitsipas als ATP-Champion 2019. Um diesen Titel darf der Weltranglistenfünfte noch in diesem Monat wieder mitspielen, zählt zum Teilnehmerfeld der ATP Finals und ist da zum vierten Mal dabei.

Zum fünften Mal seit 2018 ist Tsitsipas beim 1.000er in Paris-Bercy dabei. Wie 2019 steht der Grieche im Viertelfinale. Weiter hat es der Rechtshänder bei dieser Veranstaltung bislang allerdings nicht geschafft. In dieser Woche begann es für die Nummer 5 der Setzliste mit einem Freilos. Danach räumte der 24-Jährige Daniel Evans und Corentin Moutet ohne Satzverlust aus dem Weg.

Herzlich willkommen beim Rolex Paris Masters! In der Accor Arena, dem einstigen Palais Omnisports, beschließen wir nun den Viertelfinaltag mit dem Match zwischen Stefanos Tsitsipas und Tommy Paul. Gegen 21:00 Uhr soll es losgehen.