Zwar gab Zverev kurz vor Ende des zweiten Satzes ein Aufschlagspiel ab, hatte aber über die meiste Zeit die Kontrolle über das Match. Rune offenbarte in ausgewählten Momenten sein Talent und sorgte immer wieder mit Drop-Shots, Rhythmuswechseln und wuchtigen Vorhand-Winnern für Highlights. Letzten Endes gewann der Deutsche (64) zehn Punkte mehr als Rune (54) und hatte vor allem in den kürzeren Ballwechseln (0-4 Schläge) den Vorteil auf seiner Seite (43-30).

Zverev holt nach seinem ersten Aufschlag tief Luft und bringt einen famosen zweiten Service durch die Mitte, den Rune nur noch ins Netz schlagen kann. Damit zieht der Deutsche ins Viertelfinale ein.

Rune hechtet einem Angriffsball von Zverev hinterher und hat Glück, dass der Ball im Feld landet. Zverev kann daraufhin seine Rückhand nicht mehr ins Feld zurückbringen.

Was für ein schlechter Zeitpunkt für den ersten Zverev-Doppelfehler im Match. Rune knüpft daran an und legt einen eigenen unbeantworteten Aufschlag hinterher.

Zverev serviert - Rune blickt hinterher. Das heißt: Match-Bälle für Zverev.

Zverev spielt einen hohen Return ins Feld, den Rune im Sprung und mit vollem Risiko auf der Vorhand nimmt und seinen Winner in die Ecke knallt.

Zverev ergreift im Laufe des Ballwechsels die Initiative, schreitet aggressiv ans Netz vor und zwingt Rune zu einer Vorhand ins Netz.

Zverev muss zum zweiten Aufschlag greifen. Er profitiert nach einer kurzen Rallye von einer Rune-Rückhand ins Netz.

Zverev hält den Vorsprung, indem sein Aufschlag durch die Mitte erneut nicht beantwortet wird.

Rune spielt Zverev mit seinem Aufschlag auf die Vorhand. Die landet weit außerhalb des Feldes im Aus.

Wieder bringt Rune zwei Aufschläge in Folge nicht ins Feld und kassiert das Mini-Break.

Zverev serviert nach Außen und bekommt von Rune keinen Return.

Zverev zeigt Nerven und verpasst mit seiner Vorhand komplett das Timing. Er erarbeitet sich einen weiteren Match-Ball, den Rune aber mit einem unbeantworteten Aufschlag durch die Mitte abwehrt. Der Weltranglisten-Vierte vertraut seiner Vorhand in diesem Spiel nicht wirklich und lässt eine große Gelegenheit auf den vorzeitigen Sieg liegen.

Rune gewinnt einen großartigen Ballwechsel, in dem er mehrere Netzangriffe von Zverev abwehrt und am Ende hart genug schlägt, um den Deutschen zu einem Volley ins Aus zu zwingen. Dieses Spiel bietet aber noch mehr. Rune erlaubt sich seinen fünften Doppelfehler und sieht sich nach einem vergebenen Angriffsball dem ersten Match-Punkt gegenüber.

Zverev bündelt seine Energie und schmettert den Ball humorlos zum Punktgewinn. Rune sieht in diesem Spiel kein Land und muss jetzt liefern, ansonsten ist das Turnier für ihn vorbei.

Zverev attackiert schon mit dem Return und will sein abgegebenes Aufschlagspiel schnell wieder gut machen. Rune hält aber mit weiteren Gewinnschlägen dagegen und gleicht im zweiten Satz aus.

Rune zeigt nochmal sein gesamtes Potenzial und feuert einen Vorhand-Winner mit immensem Tempo in die Rückhand-Ecke von Zverev. Zusätzlich mischt er den Slice in seine Schläge und verändert die Dynamik der Ballwechsel zu seinen Gunsten. Tatsächlich gelingt ihm dadurch sein erstes Break am heutigen Tag.

Es entwickelt sich ein kritisches Spiel für Rune, der sich durch seinen Doppelfehler einen schlechten Start erlaubt. Wenig später geht er etwas zu früh auf den Winner und scheitert mit der Rückhand am Netz. Danach gelingt Zverev ein guter Return, wodurch er den folgenden Ballwechsel dominiert und sich zu zwei Break-Punkten schmettert. Rune erledigt den Rest selbst und schlägt einen Ball hinter die Grundlinie.

Rune bringt sich durch seine Drop-Shots in diesem Spiel mehrfach in gute Positionen, lässt den folgenden Schlag aber oft kläglich liegen. Zverev beendet dagegen fokussiert das Spiel und serviert ein Ass nach Außen.

Im Zweiten Satz hat Rune die Qualität und die Quote seiner ersten Aufschläge deutlich nach oben geschraubt. Er bringt 30 Prozent mehr erste Aufschläge ins Feld und hat bis dato keine Probleme mehr, seinen Aufschlag zu halten.

Knapp über die Hälfte der ersten Zverev-Aufschläge in diesem Match bleiben unbeantwortet. Der deutsche Aufschlag-Gigant vermeidet größere Drucksituationen und ist in fast jedem Aufschlagspiel für mindestens ein Ass gut. Rune reagiert vor dem letzten Punkt und stellt sich etwas weiter hinter die Grundlinie. Zverev sieht das, wählt die Serve-and-Volley-Variante und überrascht damit wiederum den Dänen.

Rune verhindert durch seine Variabilität vorhersehbare Ballwechsel und lässt Zverev in keinen richtigen Rhythmus kommen. Der Däne serviert präzise und hat im Falle der Ballwechsel mit seinem Slice Erfolg.

Rune wählt in dieser Runde eine offensive Positionierung, kann Zverev damit aber überhaupt nicht irritierten. Im Gegenteil: Der Deutsche gibt keinen Punkt ab, wirkt locker und spielt sein zweites Ass im zweiten Satz.

Rune lächelt zwischenzeitlich in sich hinein und hat offensichtlich den Spaß an diesem Match nicht verloren. Wie könnte es auch anders sein, wenn man in seinem Aufschlagspiel nur einen Punkt abgibt, ein Ass durch die Mitte (209 km/h) serviert und der Touch für die Drop-Shots vorhanden ist?

Rune konzentriert sich im ersten Aufschlagspiel von Zverev mit wechselndem Erfolg auf schnelle Gewinnschläge. Für den Weltranglisten-Vierten stellt das nur bedingt ein Problem dar, denn seine Aufschlagqualität verhindert oft genug eine Rallye.

Rune bringt nur knapp über 50 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und gewinnt davon ebenfalls nur knapp über die Hälfte. Seine Drop-Shots sind ein gutes Mittel, waren bislang aber eher vereinzelte Highlights als durchgehende Punkte-Garanten. Zverev serviert gewohnt stark und hat das richtige Gespür für die entscheidenden Momente.

Rune wirkt frustriert, nachdem er eine Vorhand zu weit nach Außen legt und in Rückstand gerät. Zverev wittert daraufhin seine Chance und setzt nochmal etwas mehr Kraft frei. Im Anschluss an einen Vorhand-Winner von Zverev legt Rune eine Vorhand halbherzig ins Netz und gibt das zweite Break durch einen Doppelfehler ab.

Rune liest den Aufschlag von Zverev zu Beginn besser, retourniert mehrfach gut und erarbeitet sich so zwei Break-Bälle. Die Antwort des Deutschen ist einwandfrei: Drei unbeantwortete Aufschläge, davon zwei Asse, bringen ihn wieder in Front und verhindern das Break. Beeindruckend ist vor allem sein Ass mit 220 km/h durch die Mitte, bei dem Rune kaum reagiert.

Zielsicher greift Rune mehrfach mit der Vorhand die Rückhand-Ecke des Deutschen an, bis er punktet. Dazu arbeitet der Däne auffällig viel mit Drop-Shots und nutzt die tiefe Position seines Gegenübers.

Rune läuft im ersten Ballwechsel mit aller Kraft den Schlägen seines Kontrahenten hinterher, doch Zverev ist zu abgeklärt, zu stark. Jeder erste Aufschlag den Zverev bislang ins Feld gebracht hat, ging auch an den Weltranglisten-Vierten.

Das Talent von Rune ist unbestritten und an seinem Vorhand-Winner Inside-Out deutlich zu erkennen. Der Däne rehabilitiert sich nach seinem zuvor verlorenem Aufschlagspiel wieder und hat Zverev in diesem Spiel komplett im Griff.

Zügig legt Zverev nach und bestätigt sein Break. Rune beantwortet nicht einen Aufschlag, obwohl der Deutsche zunächst zwei Mal auf den zweiten Service zurückgreifen muss. Ein starkes Zeichen vom Weltranglisten-Vierten der sich in prächtiger Verfassung zeigt.

Zverev schlägt einen Rückhand-Winner mit extremen Winkel, den Rune auch in Bestform Nie und Nimmer erreichen kann. Die 0:30-Führung vergibt der Deutsche vorerst wieder, scheitert zwei Mal in Folge knapp an der Linie. Rune kassiert dennoch das Break, nachdem seine Rückhand auf dem Weg nach vorne von der Netzkante ins Seitenaus springt.

Rune testet die Laufbereitschaft von Zverev mit einem Drop-Shot kurz hinter das Netz am Ende einer 18-Schläge-Rallye. Der Deutsche spurtet sofort los, kommt aber nicht rechtzeitig zum Ball. Trotzdem kann sich der Weltranglisten-Vierte auf seinen Aufschlag verlassen und verhindert eine richtige Drucksituation,

Das erste Aufschlagspiel im Match gehört Rune. Der Däne meistert den Auftakt souverän, während Zverev noch nicht das passende Timing für seinen Return findet und keine wirkliche Rallye in Gang bringt.

Bisher haben Rune und Zverev eine ausgeglichene Bilanz. Der Däne gewann den ersten Vergleich in München (6:3, 6:2), verlor aber bei den diesjährigen French Open in fünf umkämpften Sätzen gegen den Weltranglisten-Vierten. Zverev ist aktuell in der deutlich besseren Verfassung und ist der Favorit auf den Einzug ins Viertelfinale.

Holger Rune hat sich in diesem Jahr aus den Top-10 verabschiedet und belegt aktuell den 17. Platz in der Weltrangliste. Noch hat der Däne keinen Titel im Jahr 2024 gewonnen. Seine einzige Chance auf eine Trophäe hatte er im Endspiel von Brisbane, wo ebenfalls auf einem Hartplatz gespielt wurde.

Zverev spielt ein herausragendes Jahr, hat sich auf Position Vier der Weltrangliste gearbeitet und benötigt nur noch zwei Erfolge um 50 Siege in der Jahresbilanz stehen zu haben. Die Goldmedaille konnte er bei den Olympischen Spielen 2024 nicht verteidigen, womit er sich aber offensichtlich nicht allzu lange beschäftigt hat. Sein erstes Match bei den National Bank Open gewann er äußerst souverän mit 2:0 (6:1, 6:1) gegen Jordan Thompson.

Herzlich willkommen zu den National Bank Open 2024 und speziell dem Achtelfinale zwischen Holger Rune und Alexander Zverev.