Fast das 1:0! Nach einer Ecke von links kommt Brünker zentral vor dem Fünfer zum Kopfball. Er köpft halbhoch nach rechts, doch Kersken ist hellwach und pariert zur Seite.

Der Ball rollt! Saarbrücken stößt an.

Am letzten Spieltag gewann die Arminia knapp mit 2:1 gegen den SC Verl. Erst kurz vor dem Schlusspfiff köpfte Felix die Bielefelder zum Sieg. Deswegen sieht Mitch Kniat keinen Grund seine Startelf zu verändern und schickt dieselben elf Spieler aufs Feld wie vergangene Woche.

Nach der 1:4-Klatsche gegen Cottbus nimmt Rüdiger Ziehl insgesamt drei Veränderungen vor. Anstelle von Becker (Schulter-OP), Vasiliadis (Knieprobleme) und Rabihic (Bank), spielen heute Uaferro, Krahn und Naifi von Beginn an.

Arminia Bielefeld kämpfte in der letzten Saison gegen den Abstieg und wurde am 14. In diesem Jahr sieht es bisher aber nicht nach Abstieg, sondern nach Aufstieg aus. Die Mannschaft von Chefcoach Mitch Kniat gewann von den bisherigen acht Spielen vier, zwei endeten Unentschieden und zwei gingen verloren. Zuletzt schwächelte die Arminia aber und ging von den letzten fünf Partien zweimal als Verlierer vom Feld zwei Duelle endeten mit einem Remis. Die Ostwestfalen haben 14 Punkte auf dem Konto und würden mit einem Dreier mit Dresden und Wiesbaden auf Platz zwei und drei gleichziehen.

Der 1. FC Saarbrücken ist derzeit recht gut in Form und entschied von den letzten fünf Partie in der Liga drei für sich und eins endete Unentschieden. Einen Dämpfer musste das Team von Cheftrainer Rüdiger Ziehl allerdings in der vergangenen Woche hinnehmen. Beim Aufsteiger Energie Cottbus gingen die Saarländer mit 1:4 unter. Doch die guten Leistungen aus den Wochen zuvor machten sich bezahlt und so steht der FCS aktuell mit 13 Punkten auf dem achten Platz und könnten mit einem Sieg heute mit den auf Rang vier stehenden Cottbussern gleichziehen.

Fazit:
Ein sehr schwaches Drittligaspiel zwischen Hannover II und Cottbus endet leistungsgerecht torlos. Die Torgelegenheiten lassen sich an einer Hand abzählen, richtig gefährlich wurde es eigentlich nur durch Robin Kalem kurz vor der Pause. Vor allem die Cottbuser Offensive blieb überraschend blass, nachdem sie in den letzten vier Partien 16 Mal genetzt hatte. Die Lausitzer verpassen daher den Sprung auf einen direkten Aufstiegsrang, während Hannover II in der Abstiegszone verweilt.

Und doch kommt Hannover noch zu einer letzten Chance! Melkamu Frauendorf tritt einen Eckball von rechts auf den Schädel von Eric Uhlmann, der die Kugel aber in die Arme von Elias Bethke köpft.

Der Wechsel in der Nachspielzeit deutet eher darauf hin, dass Daniel Stendel mit dem einen Punkt zufrieden wäre.

Drei Minuten bleiben beiden Teams noch, um in diesem Spiel für den Lucky Punch zu sorgen. Verdient hätte es keine der beiden Mannschaften so richtig, vor allem wenn man gerade auf den falschen Einwurf der Gäste schaut.

Auch Melkamu Frauendorf legt sich die Kugel an der rechten Grundlinie zu weit vor. Theatralisch lässt er sich noch ins Toraus fallen, doch das reicht im Leben nicht für einen Elfmeter.

Ben Westermeier wird in den Lauf geschickt. Elias Bethke sieht nicht gut aus, da er den Kasten verlässt und nicht an den Ball kommt. Allerdings leistet sich auch Westermeier einen Stockfehler und so landet die Kugel schließlich im Toraus.

Ab und zu geht ein leichtes Raunen über die Ränge. Die 96-Profis wären im Niedersachsenderby gerade fast mit 0:2 in Rückstand geraten, der Treffer wurde aber vom VAR kassiert.

Die Niedersachsen übernehmen nun tatsächlich noch einmal die Initiative, setzen sich mit mehreren Standards im gegnerischen Drittel fest. Zu nennenswerten Abschlüssen kommt es aber weiterhin nicht, eine vielversprechende Hereingabe kann Filip Kusić klären.

Hannover II hat durchaus noch Qualität auf der Bank. Ben Westermeier absolvierte eine gute Vorsaison für Unterhaching, während Melkamu Frauendorf schon in den Jugendmannschaften des FC Liverpool auf sich aufmerksam machen konnte.

Die Riesenchance für Energie! Dominik Pelivan flankt auf den Halbfeld auf Maximilian Pronichev, der sich aus fünf Metern das Eck für seinen Kopfball praktisch aussuchen kann. Er entscheidet sich jedoch für die Tormitte und scheitert deshalb an Leon-Oumar Wechsel.

Rund eine Viertelstunde bleibt beiden Teams noch. Auch für Hannover wäre ein Punkt eigentlich zu wenig, denn man würde in der Abstiegszone verweilen.

Weiterhin lässt das Geschehen auf dem Rasen aber zu wünschen übrig. Vor allem die Passivität der Cottbuser ist verwunderlich, schließlich winkt den Lausitzern mit einem Auswärtssieg Rang Zwei.

Weitere Doppelwechsel auf beiden Seiten. Hayate Matsuda und Stefano Marino sind stark in die Begegnung gestartet, haben zuletzt aber auch stark abgebaut. Mit Tom Sanne kommt nun ein Angreifer, der in der Vorsaison 24 Tore für die Zweitvertretung des HSV erzielt hat.

Und auch Cottbus kommt nun immerhin zu einem Torschuss! Eine Flanke von rechts flutscht zum am langen Pfosten lauernden Yannik Möker durch, der aber harmlos in die Arme von Leon-Oumar Wechsel abschließt.

Und plötzlich die zweite große Chance für Hannover II! Nach einem langen Einwurf landet der Abpraller im Sechzehner bei Noah Engelbreth, der mit seiner Direktabnahme das rechte Winkeleck anvisiert. Elias Bethke muss sich strecken und klärt zum Eckball!

Böse Zungen würden behaupten, dass die beiden Aufsteiger heute aus Nostalgiegründen noch einmal Regionalliga-Fußball spielen. Vor allem Cottbus leistet sich momentan sehr viele unnötige Ballverluste.

Maximilian Pronichev erwischt ebenfalls keinen guten Start in die Begegnung, vertändelt die Kugel mit einem technischen Fehler. Was ist heute nur mit der zuletzt so starken Energie-Offensive los?

Auch das gelingt Thiele nicht, am Ende gibt es sogar nur Einwurf für Energie. Dieser versandet ganz schnell, Hannover befindet sich wieder in Ballbesitz.

Nun wird Thiele über rechts mal in die Spitze geschickt! Die Mitspieler brauchen allerdings zu lang, und so bleibt ihm nur den Eckball herauszuholen.

Pele Wollitz reagiert auf den bislang lethargischen Auftritt seines Teams und wechselt mit Lucas Copado und Maximilian Pronichev zwei neue Offensivkräfte ein. Man darf gespannt sein, ob sich Pronichev möglicherweise gar neben Timmy Thiele in einer Doppelspitze einsortieren wird. Von Thiele ist bisher überhaupt nichts zu sehen.

Husseyn Chakroun wird per Steckpass in den Sechzehner geschickt, scheitert aus leicht spitzem Winkel aber erst an Elias Bethke und setzt den Nachschuss aus noch deutlich spitzerem Winkel dann weit über das Gehäuse.

Energie verschläft den Start in die zweite Halbzeit ein wenig, auch eine vielversprechende Umschaltmöglichkeit über Maximilian Krauß versandet schnell. Die Cottbuser Anhänger spüren, dass ihre Mannschaft Unterstützung braucht, und machen nun wieder ordentlich Lärm.

Die Junghannoveraner scheinen zu spüren, dass hier heute durchaus der erste Sieg in der großen Arena möglich ist und starten forsch in die zweite Spielhälfte.

Der zweite Durchgang läuft! Personelle Änderungen wurden trotz der zahlreichen Vorbelastungen nicht vorgenommen.

Halbzeitfazit:
Eine träge erste Halbzeit zwischen Hannover II und Energie Cottbus endet leistungsgerecht 0:0. Von der Angriffslust der Lausitzer aus den vergangenen Wochen ist bislang wenig zu sehen, Timmy Thiele tritt bisher noch gar nicht in Erscheinung. Auch bei den Junghannoveranern ging nicht viel zusammen, das Team von Daniel Stenzel verbuchte kurz vor der Pause aber die einzige klare Gelegenheit - Robin Kalem grätschte in eine Hereingabe von Hayate Matsuda hinein und scheiterte knapp an Elias Bethke. Die zweiten 45 Minuten haben noch viel Potenzial nach oben!

Hayate Matsuda holt einen letzten Eckball heraus. Robin Kalem, der vor der Saison aus der Schweiz verpflichtet wurde, zeichnet auch für diesen Standard verantwortlich. Doch auch hier wird es nicht gefährlich.

Gelbe Karte für Lukas Wallner (Hannover 96 II)
Ein taktisches Foul wie aus dem Lehrbuch. Die angekündigte Schlussoffensive der Roten bleibt vorerst aus.

Hannover II hat in den letzten Minuten Oberwasser gewonnen. Aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen dürfte es noch einiges an Nachspielzeit geben - mal sehen, ob die Niedersachsen noch eine Schlussoffensive hinlegen.

Die bisher beste Gelegenheit in diesem Spiel geht an die Hausherren! Lukas Dominke leitet den Angriff über links ein und steckt zu Hayate Matsuda durch, der eine scharfe flache Hereingabe auf den Elfmeterpunkt bringt. Robin Kalem grätscht in die Kugel hinein und zwingt den mutig herauseilenden Elias Bethke zu einer Riesentat!

Gelbe Karte für Lukas Dominke (Hannover 96 II)
Für ein solch tempoloses Spiel hagelt es auffällig viele Gelbe Karten. Lukas Dominke kommt gegen Maximilian Krauß zu spät. Mittlerweile sind schon einige Defensivspieler vorbelastet.

Die Partie wird weiterhin von vielen Unterbrechungen geprägt, die immerhin vielversprechende Standards zur Folge haben. Robin Kalem chipt einen Freistoß diesmal genau auf den Mitspieler, allerdings köpft der aufgerückte Lukas Wallner drucklos genau in die Arme von Elias Bethke.

Gelbe Karte für Dennis Slamar (Energie Cottbus)
Der Verteidiger verfehlt den Ball klar.

Schöne Triangulation der Gastgeber, doch letztlich spielen es die jungen Roten wieder zu umständlich. Der letzte Pass zurück auf Husseyn Chakroun ist der berühmte Pass zu viel und wird abgefangen.

Gelbe Karte für Robin Kalem (Hannover 96 II)
Kaum steht Kalem wieder, wird er für seinen rücksichtslosen Einsatz gegen den Cottbuser Keeper verwarnt.

Der nächste Zusammenstoß, diesmal zwischen Robin Kalem und dem aus dem Kasten eilenden Elias Bethke. Diesmal müssen beide Spieler länger behandelt werden.

Mit Freistoß für Hannover geht es weiter, der Standard segelt unberührt ins Toraus. Die wichtigste Nachricht ist aber ohnehin, dass es für Dammeier und Pelivan weitergehen kann.

Gelbe Karte für Dominik Pelivan (Energie Cottbus)

Der Spielfluss ist ohnehin nicht hoch, jetzt stoßen auch noch Michel Dammeier und Dominik Pelivan im Mittelfeld zusammen. Der Cottbuser muss länger behandelt werden.

Tolcay Ciğerci setzt sich mit etwas Glück gegen den Abwehrspieler durch und hat dadurch von der Strafraumgrenze freie Schussbahn! Sein Schlenzer segelt aber einen knappen Meter am rechten Toreck vorbei.

Zweiter Eckball für Hannover. Den Doppel-Kopfball setzt Noah Engelbreth letztlich bogenlampenförmig auf das Tornetz, wirkliche Gefahr kommt auch hier nicht auf.

Dass Cottbus mittlerweile mehr Spielanteile übernimmt, liegt auch an den zu häufigen Ballverlusten der Hausherren im Aufbau. Die Roten geben die Kugel oft zu leicht her.

Ansonsten wird in dieser Begegnung weiterhin nicht das höchste Tempo an den Tag gelegt. Jedoch findet Energie gefühlt mittlerweile ein wenig besser rein.

Phil Halbauer mit dem ersten Abschluss der Partie! Der 27-Jährige wird in das linke Halbfeld geschickt. Sein halbhoher Schuss gerät zu zentral und sorgt dafür, dass sich Leon-Oumar Wechsel mit einem eleganten Hechtsprung auszeichnen kann.

Nun auch der erste Eckball für 96 II. Der auffällige Hayate Matsuda leistet mit seinem Dribbling über die linke Seite die Vorarbeit, Husseyn Chakroun schießt letztlich den Gegenspieler an. Die Hereingabe wird allerdings schon am kurzen Pfosten abgefangen.

Hannover will umschalten, doch Dennis Slamar grätscht Cottbus sofort wieder in Ballbesitz. Der anschließende Steckpass auf Timmy Thiele gerät aber zu lang und wird vom aufmerksamen Leon-Oumar Wechsel abgefangen.

Wieder geht es über die rechte Seite. Diesmal ist es Tolcay Ciğerci, der ein paar Haken schlägt und damit tatsächlich einige Gegenspieler umkurvt. Doch auch er bleibt mit dem Abschluss an einem Abwehrbein hängen.

Aus dem Nichts fast die erste klare Gelegenheit für Energie! Ein langer Ball schickt Maximilian Krauß auf die Reise, der aber noch einen Haken schlägt und von Lukas Wallner gestellt wird.

Das ganz hohe Tempo wird in dieser Begegnung noch nicht aufgezogen. Bislang geht es vor allem über Standards, doch auch ein langer Einwurf von Hayate Matsuda bringt keinen Erfolg.

Die Gäste erarbeiten sich über den linken Flügel den ersten Eckball der Partie. Henry Rorig flankt scharf in den Sechzehner, wo es nach Kopfballverlängerung durchaus zu Chaos im Hannoveraner Strafraum kommt. Der augerückte Filip Kusić versucht es erst mit der Direktabnahme und dann per Fallrückzieher, wird bei beiden Versuchen aber entscheidend gestört.

Nun hätte sich um ein Haar eine solche Gelegenheit geboten. Der Steckpass von Michel Dammeier auf Stefano Marino gerät allerdings zu lasch und bleibt hängen.

Die Hannoveraner Zweitvertretung scheint auf das Erfolgsrezept aus dem Stuttgart-Spiel aufbauen zu wollen: Sich weit zurückziehen und auf Umschaltgelegenheiten lauern.

Bei herbstlichen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein, geht es am Ufer des Maschsees los! Die mitgereisten Cottbuser Anhänger machen sofort Lärm.

Rund 1.500 Fans sind aus der Lausitz angereist und sorgen dafür, dass Energie auf den Rängen deutlich die Überhand hat. Allerdings ziehen es auch ein paar vereinzelte Hannoveraner vor, das Spiel der Zweitvertretung und nicht das Niedersachsenderby zu verfolgen.

Ein Grund für den Cottbuser Höhenflug liegt in Angreifer Timmy Thiele, der beim jüngsten 4:1-Heimsieg gegen Saarbrücken alle vier Tore erzielte - es war bereits sein zweiter Viererpack in der 3. Liga, nachdem ihm für Jena gegen Wiesbaden 2018 ebenfalls vier Tore gelungen waren. Sowohl Thieles als auch Torhüter Bethkes Einsatz waren im Vorfeld fraglich, beide stehen heute aber in der Startelf.

Denn der FC Energie erlebt derzeit einen wahren Höhenflug, reihte zuletzt vier überzeugende Siege mit insgesamt 16 Toren aneinander und schielt mit einem Auge auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga - das der direkte Sprung ins Unterhaus kein Ding der Unmöglichkeit ist, haben letzte Saison schon Ulm und Münster bewiesen. Mit einem Auswärtssieg heute würden die Lausitzer die ostdeutschen Konkurrenten aus Dresden und Aue überholen und auf den zweiten Rang springen.

Auch die Ansetzung der Partie dürfte die Hannoveraner Zweitvertretung wurmen. Denn zeitgleich findet in Braunschweig das Niedersachsenderby zwischen der Eintracht und der ersten 96-Mannschaft statt. Nicht nur, dass Kolja Oudenne heute im Profikader gebraucht wird, auch der Zuschauerandrang dürfte sich in Grenzen halten. Die überdimensionale Arena wird sich heute wohl in Cottbuser Hand befinden.

Dass die Niedersachsen nach der erfolgreichen Sanierung des Eilenriedestadions heute wieder in der ungeliebten Arena ranmüssen, ist Sicherheitsbedenken geschuldet. Grund ist ein Zwischenfall in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga im Jahr 1997, als im Rückspiel in Cottbus plötzlich das Flutlicht ausging, Hannover die Begegnung noch verlor und damit auch den Aufstieg aus der Hand gab.

15 Siege und zwei Unentschieden - so lautete die Bilanz der Jung-Sechsundneunziger in der Aufstiegssaison in der Regionalliga im heimischen Eilenriedestadion. Am vergangenen Wochenende fuhr Hannover II im Duell der Zweitvertretungen gegen Stuttgart II zudem den ersten Heimsieg in der 3. Liga ein - ebenfalls im Eilenriedestadion. In der großen Heinz von Heiden Arena setzte es bislang allerdings nur Niederlagen.