Fazit:
Mutige Dortmunder besiegen defensivanfällige Gäste aus Aue letztlich verdient mit 3:1 (2:1). Hettwers Doppelpack markierte eine Art Vorentscheidung (73.) und die anschließenden Bemühungen der Veilchen blieben erfolglos. Die BVB-Reserve zeigt, was sie in voller Kaderstärke spielerisch drauf hat und setzt sich von den unteren Rängen ab. Dotchev und seine Truppe werden nicht nur mit sich, sondern auch mit Schiedsrichter Felix Grund hadern. Neben dem - folgenlosen - unberechtigten Elfmeter gegen Aue in der ersten Halbzeit, wird das vermeintliche 2:2 von Jakob zu unrecht aberkannt. Bittere Fehler, die den FCE-Anschluss an die Spitzengruppe maßgeblich verhindern.

Eine Hereingabe von rechts rauscht weit übers Dortmunder Tor, das wird es wohl gewesen sein.

Aue will einen Strafstoß! Bornschein geht im Getümmel des BVB-Sechzehners zu Boden, alle Spieler in Lila wollen einen Strafstoß. Doch für Referee Grund ist es zurecht zu wenig.

Der eingewechselte Seitz macht es richtig gut, doch findet im letzten Drittel zu wenig Anspielstationen. Das liegt natürlich auch daran, dass die Dortmunder nun mit Mann und Maus hinten drin stehen.

Drangphase von Erzgebirge Aue: Seitz scheitert gleich zwei Mal, eine Ecke bringt dem FCE keinen Erfolg. Zudem reklamieren die Veilchen ein Handspiel von Paschke, doch der Arm des BVB-Jokers ist angelegt.

Rund 1500 Zuschauer sehen bemühte Veilchen, die noch nicht akzeptiert haben, dieses Spiel zu verlieren. Doch die BVB-Reserve macht es aktuell clever und lässt hinten nicht viel zu.

Julian Hettwer erhält einen Sonderapplaus von den Zuschauern im Stadion Rote Erde. Danylo Krevsun darf sich in der Schlussphase zeigen.

Pavel Dotchev gibt sich noch nicht geschlagen und bringt zwei neue Offensivspieler. Das 1:3 aus Gästesicht ist selbstredend ein tiefer Schlag.

Tooor für Borussia Dortmund II, 3:1 durch Julian Hettwer
Hettwer erzielt den Doppelpack und besorgt die Vorentscheidung. Drakas steckt auf rechts durch zu Eberwein, der eine Zuckerflanke auf den langen Pfosten bringt. Dort muss Hettwer nur noch den Fuß reinhalten.

Durch die vielen Wechsel ist der Spielfluss etwas beeinträchtigt und das Momentum der Veilchen verflogen. Die Sachsen haben noch mehr als eine Viertelstunde Zeit, hier etwas Zählbares mitzunehmen.

Im Gegenzug pariert Männel einen wuchtigen Schuss vom eingewechselten Paschke, der ziemlich freistehend von rechts aufs Tor schießen durfte.

Rosenlöcher schießt aus dem linken Halbfeld einfach mal aufs Tor und zwingt Lotka zu einem schnellen Reflex, Sijarić wäre ansonsten zur Stelle gewesen.

Paulina liegt am Boden und muss behandelt werden. Es geht nicht weiter für den BVB-Kreativen. Drakas ersetzt ihn von nun an.

Rodney Elongo-Yombo gibt der Dortmunder Offensive einen ordentlichen Energieschub. Der vierte Gegenspieler im Dribbling ist allerdings einer zu viel, der FCE gewinnt den Ball zurück.

Nun reagiert auch Dotchev doppelt und nimmt unter anderem den Auer Torschützen vom Feld. Hoffmann und Sijarić sollen die Niederlage im ersten Spiel seit dem angekündigten Aus des Trainers verhindern.

Über Elongo-Yombo und Eberwein gelangt der Ball zu Roggow an der Strafraumkante, der abzieht und den linken Torwinkel nur knapp verfehlt.

Auch bei einer Barylla-Flanke mit ordentlich Zug ist Lotka zur Stelle und fängt diese ab.

Gästeangriff über die rechte Seite: Loune flankt von der Grundlinie in den Rückraum und findet Tashchy, der per Kopf eine Bogenlampe aufs Tor befördert. Lotka streckt sich und sichert das Spielgerät.

Zimmermann wechselt doppelt und bringt mit Elongo-Yombo und Paschke zwei frische Kräfte. Fóti und Aktivposten und Torschütze Campbell verlassen das Feld.

Diese Minuten gehören den Spielern in Lila, die Veilchen zeigen, dass sie den Ausgleich erzwingen wollen. Der Ball lag bereits im Tor, doch Jakob bekam den Doppelpack zu unrecht verwehrt.

Tor? Nein, Abseits! Jakob trifft aus wenigen Metern nach einem flachen Stefaniak-Zuspiel von der rechten Seite. Die Fahne geht sofort hoch, der Treffer zählt nicht. Doch die TV-Bilder beweisen, dass Göbel das Abseits deutlich aufhebt. Es ist die nächste dicke Fehlentscheidung vom Schiedsrichtergespann.

Kilian Jakob hält voll drauf und schießt in die Mauer. Linus Rosenlöcher erhält den zweiten Ball und probiert es aus der Ferne. Der Ball saust nur knapp rechts am Tor von Lotka vorbei.

Gelbe Karte für Michael Eberwein (Borussia Dortmund II)
Eberwein setzt seinen Körper gegen Stefaniak etwa 22 Meter vor dem Tor ein und bringt den FCE-Spieler zu Fall. Schiedsrichter Grund entscheidet auf Foul und Gelb. Der Freistoß geht in Ordnung, Gelb ist definitiv überzogen.

Dortmunds Talente ziehen sich zu Beginn der zweiten Halbzeit weit in die eigene Hälfte zurück und überlassen den Veilchen die Gestaltung des Spiels.

Jetzt setzen sich die Gäste mal vorne fest. Stefaniak zieht den Ball von rechts scharf vors Tor, Lotka kommt zwei, drei Schritte aus seinem Kasten und faustet die Hereingabe aus der roten Zone.

Gelbe Karte für Ali Loune (Erzgebirge Aue)
Die übermotivierte Zweikampfeinlage der Nürnberger Leihgabe zieht eine Verwarnung als Konsequenz nach sich.

Es ist sofort wieder brenzlig im Auer Sechzehner. Hettwer wühlt sich durchs Gedränge, verliert die Kugel, doch Roggow taucht aus dem Hintergrund auf und zieht ab. Der Versuch des Kapitäns wird aus kürzester Distanz geblockt.

Mit einem positionsgetreuen Wechsel auf Seiten der Gastgeber wird die Partie fortgesetzt.

Halbzeitfazit:
Eine erste Halbzeit voller Highlights ist vorüber. Die BVB-Talente drehen dank Campbell (11.) und Hettwer (27.) die Partie, in der Aue früh durch Jakob (6.) in Führung gegangen ist. Anschließend bleibt es ereignisreich: Männel pariert einen unberechtigten Elfmeter gegen Eberwein (35.) und kurz vorm Pausenpfiff knallt Stefaniak einen Freistoß an die Latte (45.+1). Der FCE zeigt sich defensiv nicht ganz auf der Höhe und hat massive Probleme den Zugriff zu erhalten. Vorne taucht die Dotchev-Elf regelmäßig auf und hat noch mindestens 45 Minuten Zeit, hier etwas mitzunehmen.

Die Nachspielzeit ist lange abgelaufen, doch Fóti schießt nochmal drauf. Sein Schuss wird zur Ecke abgelockt, diese erzeugt keine Gefahr.

An die Querlatte gedonnert! Stefaniak nimmt sich der Sache an und knallt den Ball aus extrem spitzen Winkel in Kroos-Manier direkt aufs Tor. Sein Abschluss knallt an die Latte - da fehlen nur wenige Zentimeter zu einem Traumtor.

Gelbe Karte für Mirnes Pepić (Erzgebirge Aue)
Pepić will unbedingt einen Strafstoß und teilt dies dem Referee lautstark mit. Dies hat eine Gelbe Karte zur Folge.

Gelbe Karte für Patrick Göbel (Borussia Dortmund II)
Göbel reißt Rosenlöcher an der Strafraumkante zu Boden. Das Foul beginnt vor dem Sechzehner, deswegen ist die Entscheidung Freistoß korrekt.

Wichtige Rettungstat von Yannik Lührs! Der Dortmunder Verteidiger verhindert mit einem schnellen Reflex den Doppelpack von Kilian Jakob. Der FCE-Stürmer kommt in Bedrängnis aus zehn Metern zum Schuss. Lührs' Fuß schnellt noch hinaus und blockt das Geschoss ab. Der Abschluss wäre anderweitig sehr gefährlich aufs Tor gekommen.

Es ist extrem windig auf dem Spielfeld. Die widrigen Bedingungen gehen dieses Mal zulasten von Stefaniak, dessen angedachter weiter Einwurf nur wenige Meter nach der Seitenauslinie wieder auf dem Rasen aufkommt.

Sofern Erzgebirge Aue nicht schleunigst ein Mittel gegen die jungen Wilden aus dem Ruhrgebiet findet, werden sie hier keine Punkte holen. Dank Torhüter Männel beträgt der Rückstand weiterhin nur ein Tor.

Elfmeter verschossen von Michael Eberwein, Borussia Dortmund II
Eberwein visiert das linke Eck an, Männel ahnt dies und pariert den halbhoch geschossenen Elfmeter zur Seite.

Elfmeter für Dortmund! Campbell ist einfach zu schnell für die Auer Defensive. Majetschak stoppt den Dortmunder mit unfairen Mitteln, Referee Grund entscheidet fälschlicherweise auf Elfmeter. Bitter für die Gäste, das Foul war deutlich vor dem Strafraum.

Die Veilchen sind nun natürlich mehr gefordert. Vorne müssen sie im letzten Drittel mehr Situationen kreieren, hinten dürfen sie nicht erneut zu viele Räume anbieten.

Tooor für Borussia Dortmund II, 2:1 durch Julian Hettwer
Die Westfalen drehen die Partie mit einem Zaubertor. Wieder entsteht der Treffer aus einer schnellen Umschaltsituation: Paulina steckt durch zu Fóti, der schickt Hettwer - abseitsverdächtig - auf die Reise. Der ehemalige Duisburger hebt den Ball butterweich über Aue-Keeper Männel hinweg ins Netz.

Rosenlöcher wirft den Ball weit in den Sechzehner ein, findet dort allerdings keinen Mitspieler. Schlussmann Lotka ist aufmerksam und fängt den langen Einwurf ab.

BVB-Kapitän Roggow will nach vorne durchstecken, doch sein Versuch ist deutlich zu lang. Männel nimmt den Ball auf.

Dortmund setzt Aue ordentlich unter Druck. Zunächst rettet Nkansah in großer Not vor dem anlaufenden Hettwer, anschließend bittet Campbell die FCE-Abwehr erneut zum Tänzchen, hat diesmal allerdings keinen Erfolg. Eine erste Ecke der Hausherren bleibt ohne Ertrag.

Offenes Visier, sehenswerte Aktionen, zwei frühe Tore: Die Anfangsphase dieses Sonntagabendspiels weiß dem neutralen Zuschauer zu gefallen.

Tooor für Borussia Dortmund II, 1:1 durch Cole Campbell
Den Gastgebern gelingt die schnelle Antwort. Eberwein hat in der Vorwärtsbewegung das Auge für Campbell auf rechts, der von seinen Gegenspielern vergessen wird. Der junge US-Amerikaner bleibt ganz cool und dribbelt am herausstürzenden Männel vorbei ins Tor.

Anthony Barylla zeigt sich weiterhin aktiv. Dieses Mal landet sein Versuch aus spitzem Winkel jedoch nur am Außennetz.

Munterer Beginn im Schatten des Signal-Iduna-Parks: Beide Mannschaften kommen zu Aktionen in den ersten Minuten, die Gäste nutzen ihre erste Torchance direkt aus.

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:1 durch Kilian Jakob
Auf der Gegenseite fällt der frühe Treffer für den FC Erzgebirge. Barylla beweist erneut, warum er eine so wichtige Rolle im Team spielt. Der Außenspieler schlägt einen passgenauen Diagonalball auf den auf links startenden Jakob, der in den Strafraum einzieht und Maß nimmt. Der Ball klatscht vom rechten Innenpfosten ins Tor, Lotka ist machtlos.

Da ist die erste gute Möglichkeit für Dortmund. Campbell setzt zum Dribbling an, lässt gleich mehrere Veilchen stehen und gibt rüber zu Kabar, der von der Strafraumkante abzieht. Sein Schuss kommt gefährlich vors Tor, doch wird unfreiwillig vom eigenen Mann geblockt. Paulina weicht nicht mehr rechtzeitig aus und kriegt den Ball auch nicht mehr kontrolliert.

Kurz vor Anpfiff gab es noch einen spontanen verletzungsbedingten Tausch in der Anfangsformation der Hausherren. Göbel startet anstelle von Jessen.

Keeper Männel verrutscht ein Abschlag, der Ball gelangt zu Hettwer, der in den Sechzehner des FCE spurtet, aber noch abgelaufen wird. Der Dortmunder Youngster will eine Ecke, doch das Gespann entscheidet auf Abstoß.

Der Unparteiische Felix Grund pfeift an, es kann losgehen. Dortmund spielt wie gewohnt in Schwarz-Gelb, Aue in Lila.

Mehr als die halbe Startelf der Gastgeber ist im Vergleich zum letzten Ligaspiel verändert. Lotka hütet anstelle von Ostrzinski das Tor, zudem starten Campbell, Jessen, Kabar, Lührs und Paulina für Elongo-Yombo, Göbel, Lelle, Mogultay und Paschke. Beim FCE gibt es lediglich zwei Änderungen. Für den gesperrten Fallmann und den verletzten Clausen starten Barylla und Rosenlöcher.

Es herrscht Unruhe im Schacht, denn die Entscheidung, nicht mit Cheftrainer Pavel Dotchev zu verlängern sorgte für Unmut unter der Woche. Doch der Bulgare gibt sich kämpferisch und möchte die gute Form der letzten Spiele auch heute bestätigen: „Solange ich hier bin, werde ich immer mein Bestes geben."

Bei Dortmund II waren die letzten Wochen geprägt von spektakulären Begegnungen mit vielen Toren und stetigen personellen Wechseln, da einige Spieler bei den Profis aushelfen mussten. Nun darf Trainer Jan Zimmermann wieder mit einem breiteren Kader arbeiten und erwartet eine knifflige Herausforderung im heutigen Duell mit Aue: „Ich hoffe, dass wir mit unserer Power und unserem Tempo dagegenhalten können."

In der letzten Partie des Spieltags geht es in dieser unglaublich engen 3. Liga um enorm wichtige Zähler. Die Borussen könnten auf zwei Punkte an den heutigen Gegner heranrücken und sich gleichzeitig von den Abstiegsrängen distanzieren. Die Sachsen würden mit einem Dreier auf einen Punkt an den Tabellenführer aus Cottbus springen. In den bisherigen zehn Begegnungen gegen Aue gelang Dortmund erst ein einziger Sieg, dazu gab es vier Remis und fünf Niederlagen.