Hubert Hurkacz gewinnt durch einen souveränen Auftritt das Masters-Halbfinale gegen Sebastian Korda mit 6:3, 6:4 und zieht zum dritten Mal in seiner Karriere in ein Masters-Endspiel ein! Für den Masters-Halbfinal-Debütanten Sebastian Korda verliefen die ersten Spiele ordentlich - er fand gut ins Match und hatte minimal Vorteile. Doch Hurkacz nahm seinem amerikanischen Gegenspieler beim Stand von 3:2 den Wind aus den Segeln und breakte erstmals, gab den Satz im Anschluss nicht mehr ab. Den Schwung nahm der Pole perfekt mit und stellte die Weichen mit einem sofortigen Break im zweiten Satz dann auf Sieg. Hurkacz spielte das bei eigenem Aufschlag cool herunter und ließ Korda nicht mehr herankommen. Im Finale wird die Nummer 17 der Welt dann auf den Sieger des Duells zwischen Grigor Dimitrov und Andrey Rublev treffen, Hurkacz kämpft um seinen zweiten Masters-Titel. Einen schönen Samstag!

Der zweite Matchball sitzt! Hurkacz feuert seinen Aufschlag durch die Mitte, wie so häufig heute das erfolgreiche Rezept. Game, Set and Match - Hubert Hurkacz!

Den ersten lässt Hurkacz liegen und bietet dem chineischen Publikum gemeinsam mit Korda nochmal eine lange Rally. Nach druckvoller Rückhand will Hurkacz den Vorhandwinner longline schlagen, verfehlt diesen aber.

Korda spielt sich dann druckvoll nach vorne und kann sich Hurkacz zurecht legen, um den Smashwinner zu erzielen. Nochmal ein Comeback oder nur ein nebensächlicher Punktgewinn? Hurkacz will für Letzteres sorgen und schlägt ebenfalls einen erfolgreichen Schmetterball. 40:15, zwei Matchbälle!

Hurkacz nagelt sein 14. Ass zur 30:0-Führung auf den Hartplatz.

Hurkacz serviert zum Finaleinzug! Beim zweiten Aufschlag setzt Korda den Vorhandreturn angeblich hinter die Grundlinie, der US-Boy will das mit einer Challenge überprüft wissen. Deutlich war der Ball im Aus.

Ein ordentlicher Return von Hurkacz lässt den Polen nochmal heranrücken, der nächste Return ist aber deutlich zu weit. Korda verlagert den Druck nochmal auf die Schulter vom polnischen Kontrahenten und benötigt nun das Break!

Korda serviert nun also gegen den Matchverlust, macht das aber gut. Zwei Servicewinner folgen auf einen Smashwinner nach ebenfalls gutem Aufschlag, 40:0.

30:30. Dann aber das Ass durch die Mitte - gleich zweimal. Hurkacz gewinnt das Aufschlagspiel und benötigt nun nur noch ein Spiel zum Matchgewinn.

Dann geht es mal wieder in einen längeren Ballwechsel, beide Akteure verteilen die Schläge gut. Etwas mehr Druck macht aber Korda und rückt ans Netz vor, Hurkacz visiert einen Rückhand-Passierschlag an, jagt diesen cross aber deutlich zu weit ins Aus.

Korda returniert erst zu weit, dann ordentlich und gewinnt den Punkt, dann zu kurz. 30:15 für Hurkacz.

Korda serviert stark und holt vier freie Punkte in Folge - ein Ass ist dabei. Er gewinnt sein Aufschlagspiel ebenfalls zu Null.

Erneut serviert Hurkacz ein Ass, holt sich mit zwei weiteren schnellen Punktgewinnen die 40:0-Führung. Den Spielball verwandelt der Pole mit einem variantenreichen Ballwechsel. Korda geht ans Netz vor, wird von Hurkacz per Lob wieder nach hinten geschickt und kann sich gegen den kurz gestoppten Volley dann nicht mehr wehren.

Neben vielen freien Punkten über zum Beispiel einige Asse hat diese an den gespielten Spielen gemessene sehr kurze Matchdauer auch damit zu tun, dass beide Spieler sich zwischen den Aufschlägen nicht besonders viel Zeit lassen. Die Shot Clock ist für beide Akteure gar kein problem.

Einem Rückhandreturn gibt der 26-Jährige jedoch zu viel Schwung mit, sodass Korda auf 2:3 verkürzt. Eine Stunde steht übrigens erst auf der Uhr.

152 km/h hat Hurkacz' Vorhandwinner longline, danach überwindet der Pole den am Netz stehenden Korda mit einem Rückhand-Lob cross. Nach 0:40-Rückstand arbeitet sich der Hurkacz im Returnspiel nochmal heran.

Über die Rückhände haben beide Akteure noch kaum Gewinnschläge erzielt, die meisten Winner werden als Asse oder per Vorhand geschlagen.

Ein zu weiter Return Kordas und ein Ass von Hurkacz verhindern dann jedoch Breakhoffnungen beim 23-Jährigen.

Eine furiose Rally gewinnt Korda, der den Ballwechsel auch meist dominiert hat. Schließlich ist eine Rückhandcross des US-Amerikaners sehr wuchtig, Hurkacz kann den 27. Schlag dieser Rally nicht mehr ins Feld setzen.

Doch im Vergleich zu den letzten Aufschlagspielen lässt Hurkacz nun doch etwas nach. Bei einem Inside-Out-Schlag will er etwas zu viel, 30:30. Im aus polnischer Sicht richtigen Moment folgt das Ass durch die Mitte, 40:30.

Vor allem bei eigenem Service wirkt Hurkacz zumindest in der aktuellen Phase aber zu stabil. Nach starkem Aufschlag spielt er den Vorhandwinner cross, verlegt dann jedoch mal einen Vorhandschuss. Da das auch Korda passiert, steht es 30:15.

Inside in wuchtet der Hüne aus Florida dann einen Vorhandwinner aufs Feld und bleibt Hurkacz damit immerhin auf den Fersen.

Doch Korda bringt das Spiel noch nicht zu Ende. Aus einem Rückhand-Slice-Duell will sich keiner befreien, also geht Korda ans Netz vor und setzt von dort aus den Rückhandvolley ins Aus. Nur noch 30:40.

Nach Hurkacz lässt nun auch wieder Korda beim Aufschlag seine Muskeln spielen und knallt zwei Asse auf den Court. Aktuell sind wir bei insgesamt 8:8 Assen.

Erneut ein Ass durch die Mitte, dann jagt er auch noch einen nicht ganz einfachen Smashwinner aus der Rückwärtsbewegung auf den Hartplatz. Der Pole ist im Flow und bestätigt das Break, 2:0!

Bei einer 19 Schläge langen Rally macht Hurkacz den Fehler von der Grundlinie aus, kann den 0:15-Rückstand mit einem Ass und einer starken Inside-Out-Vorhand aber zur 30:15-Führung wenden.

Ein Ass durch die Mitte, Korda wehrt den ersten ab. Bei einem weiteren starken Aufschlag fehlen ein paar Millimeter zum Ass, das bestätigt auch Kordas angeforderte Challenge - aktuell fehlt auch das Glück. Hurkacz erzwingt mit einem starken Return den Fehler bei Korda und holt sich tatsächlich gleich das Break!

Den gleichen Schlag setzt der 23-jährige US-Amerikaner im nächsten Ballwechsel jedoch weit ins Aus und setzt aus guter Position dann eine Cross-Vorhand aus der Vorhandecke knapp neben die Seitenlinie. Jeweils gibt es ein kurzes Raunen aus dem Publikum, zwei frühe Breakbälle gibt es also für Hurkacz!

Korda ist in der Satzpause kurz in den Katakomben verschwunden, wirkt aber noch nicht richtig zufrieden. Nach dem ersten verlorenen Punkt holt er sich etwas Selbstbewusstsein zurück - über einen starken Vorhandwinner inside out.

In einem fünf Spiele lang sehr ausgeglichenem Duell zwischen den aufschlagstarken Hünen Hubert Hurkacz und Sebastian Korda reichte dem erfahreneren Polen eine starke Phase in der Mitte des ersten Satzes, um diesen für sich zu entscheiden. Zehn von elf Punkten holte Hurkacz in dieser Phase, Korda konnte danach nicht mehr re-breaken. Während die beiden bei der Winner-Quote ähnliche Zahlen aufweisen, machte Korda zu viele vermeidbare Fehler. Asse wurden übrigens bereits elf geschlagen, wobei Hurkacz eins mehr auf dem Konto hat (6:5).

Am Netz stehend verlegt Korda dann einen machbaren Volley in dieses, womit Hurkacz seinen ersten von drei Satzbällen verwandelt.

Doch der Pole hat bei eigenem Aufschlag nun in seinen Rhythmus gefunden, feuert erneut ein Ass auf den Hartplatz. Zwei weitere erste Aufschläge kommen so gut, dass er darauhfhin den Vorhandwinner schlagen kann.

Nach dem nächsten guten Aufschlag rückt Korda vor und kann mit einem forsch gespielten Rückhand-Slice aus guter Position den Fehler des Kontrahenten forcieren. Gute Antwort auf die vorherige Punkteserie von Hurkacz!

Zehn der letzten elf Punkte hat Hurkacz gewonnen, nun holt sich Korda etwas Selbstvertrauen über starke Aufschläge geholt. Ein Servicewinner, zwei Asse - 40:30.

Nur ein paar Ballwechsel haben diesen Satz also auf die Seite des Europäers Hurkacz geholt, Korda hatte in den ersten Spielen eigentlich einen guten Job gemacht. Nun knallt er eine Cross-Vorhand ins Seitenaus und einen Rückhandschuss einfach ins Netz. Ist der 23-Jährige verunsichert?

Und der 26-Jährige bestätigt dieses Break in Windeseile, unter anderem mit zwei Assen gewinnt er sein Servicegame zu Null.

Und nun packt die Nummer 17 der Welt zu! Er dominiert die Rally und donnert schließlich eine Vorhand longline ins Feld, Kordas hoher Defensivschlag mit der Rückhand fliegt ins Aus. Break für den Polen!

Korda wehrt cool mit einem Ass nach außen ab, doch lässt einen Passierschlag von Hurkacz in der folgenden Rally fliegen - im Glauben, dass der Ball ins Aus segelt. Weil der gelbe Filzball auf der Grundlinie aufprallt, gibt es jedoch den zweiten Breakball für Hurkacz.

So setzt sich das Spiel fort. Und Korda bekommt es nicht so wirklich beendet, lässt erneut einen Spielball liegen. Weil dann eine Rückhand sogar ins Aus fliegt, hat der 26-Jährige die erste Breakchance.

Korda macht das eigentlich stark, schickt Hurkacz weit in die Vorhandecke und kann schließlich den Smashwinner in die verwaiste Seite setzen. Oder? Hurkacz bezweifelt, dass der etwas zu risikoreich platzierte Schmetterball die Seitenlinie gekratzt hat und bekommt bei der Challenge aufgrund von Millimetern Recht.

Hurkacz rettet sich dank eines guten Rückhand-Slice in den Einstand. Der Pole rückt vor ans Netz, wird aber von Korda mit einem flachen und wuchtigen Schuss überrascht. Hurkacz kann nicht schnell genug reagieren und bringt den Volley nicht über das Netz. Vorteil Auf und Spielball Korda.

Auch der Punkt zum 30:30 ist mit einer Vorhand mit guter Länge klasse aufgebaut und per Rückhandstopp stark zu Ende gebracht. Ein fehlerhafter Return bringt den Polen im Returnspiel jedoch wieder ins Hintertreffen.

Zwei Servicewinner von Korda machen den Auftakt in sein Aufschlagspiel, dann kontert Hurkacz und bekommt sogar einen Daumen von seinem amerikanischen Gegenspieler. Denn ein Rückhand-Lob fällt cross genau an die Grundlinie heran, stark!

Hurkacz hat in den Ballwechseln bislang eher das Nachsehen, greift einen Ball nun aber mal früh an und schweißt einen klasse Vorhandwinner inside out auf den Court. Weil Korda daraufhin cross ins Seitenaus returniert, geht ein erneut kompliziertes Aufschlagspiel an den Polen.

Auch den zweiten Spielball von Hurkacz wehrt Korda ab, dieses Mal spektakulär! Aus vollem Lauf passiert er Hurkacz mit einem Vorhandlongline-Winner und setzt den Ball nahezu perfekt an die Seitenlinie.

Longline setzt der 26-jährige Pole eine Vorhand ins Aus und muss erneut über den Einstand gehen.

Der bereits zweite Returnwinner von Korda! Dieses Mal schickt er den Rückhandreturn perfekt platziert die Linie herunter. Hurkacz' Antwort: ein Ass durch die Mitte. 40:30.

Korda ist nach Hurkacz' Aufschlag nach außen flink und dreht sich wieder zurück in die Mitte, der Pole antizipiert das gut und schlägt den Vorhandwinner gegen die Laufrichtung.

Eine zu niedrige Rückhand tut Korda nicht allzu weh, denn mit zwei Assen und dank eines zu weiten Returns von Hurkacz sorgt er dennoch für ein klares Aufschlagspiel. 2:2.

Sehr stark von beiden! Korda zimmert einen Aufschlag nach außen und rückt direkt vor, doch Hurkacz returniert frech und flach. Den komplizierten Half-Volley legt der US-Amerikaner dennoch hinter genau richtig hinter das Netz.

Danach sind die Aufschläge des Polen dann aber doch zu wuchtig, ein Servicewinner sorgt nach einem knappen Aufschlagspiel für das 2:1.

Korda macht das im Return gegen die vor allem so starken ersten Aufschläge von Hurkacz gut, kann zwar hier und da mal einen Return nicht übers Netz bringen, baut aber sonst schon früh gut die Rally damit auf. So donnert er einen Vorhandwinner inside out auf den Court.

Erstmals unter Druck stehend befreit sich Hurkacz aus der Situation mit guten Aufschlägen, kann mit zwei Servicewinnern auf 40:30 wenden. Dann spielt Korda wieder einen fiesen Return, der vorrückende Hurkacz spielt einen Rückhand-Slice zu weit.

Korda überwindet Hurkacz mit einem ersten starken Returnwinner, der Pole schleudert dann eine Vorhand ins Aus. 15:30.

Auch Korda überzeugt danach über den Service. Einmal geht er zum Serve-and-Volley vor und macht das erfolgreich. Dazu schlägt er zwei Servicewinner und zieht damit auf 1:1 gleich.

Übrigens ist es auch ein Duell zweier Hünen: Hurkacz misst 1,96 m, Korda ist nur drei Zentimeter kürzer. Der US-Boy probiert es nach einem Volleywinner zum Auftakt seines Aufschlagspiels nach einem Lob des Kontrahenten mit einem Tweener, ist aber nicht erfolgreich. 15 beide.

Korda wird gleich in der zweiten Rally mal am Netz vorstellig, drückt einen Volley jedoch nicht über das Netz. Zwei zu weite Returns später ist das Aufschlagspiel zugunsten des Polen entschieden.

Los geht's! Hurkacz serviert zuerst und beginnt mit einem unkomplizierten Punktgewinn. Per Aufschlag nach außen schickt er Korda weit in die Vorhandecke und schießt dann den Rückhandwinner auf die freie Seite.

Die Spieler haben den Court betreten, Korda hat den Münzwurf gewonnen und sich für Receive entschieden. Zeit, noch einen kurzen Blick auf die Head-to-Head-Bilanz zu werfen. Es steht 1:1, vor mehr als zweieinhalb Jahren gewann Hurkacz mal ein Duell. Anfang des Jahres entschied jedoch Korda einen Fünfsatzkrimi im Match-Tie-Break bei den Australian Open für sich.

Während Korda trotz vieler möglicher Punkte in Shanghai nur kleine Außenseiterchancen auf das Erreichen der ATP Finals hat, darf sich Hurkacz noch leichte Hoffnungen machen. Im Live-Race to Turin steht er auf Platz 15 und könnte mit einem Turniersieg auf Rang 11 vorrutschen, hätte dann nur noch etwa 300 Punkte Rückstand auf Platz acht, der für die Qualifikation reichen würde.

Trotz seiner Verletzungspause Anfang des Jahres spielte sich Korda seitdem in sein fünftes Halbfinale - und damit in eines mehr als Hurkacz. Nur einmal konnte der US-Amerikaner dabei das Endspiel erreichen, gelingt es heute ein zweites Mal?

Hurkacz zeigte sich vor allem auf der Nordamerika-Tour stark und hatte Alcaraz bei den Masters-Turnieren in Cincinnati und Toronto im Achtelfinale und im Halbfinale am Rande einer Niederlage, verlor schließlich doch. Das Zweitrundenaus bei den US Open war dementsprechend enttäuschend, nun setzt Hurkacz in Shanghai wieder seine gute Form seit Wimbledon fort.

Mehr Erfahrung weist in diesem Duell natürlich Hurkacz auf, der auch bereits einen Masters-Titel feiern durfte - 2021 in Miami. Fünf weitere Turniersiege auf ATP-Niveau stehen auf seiner Haben-Seite. Sein heutiger Kontrahent hat erst ein 250er-Turnier auf der Tour gewinnen können und steht gar erstmals in einem Masters-Halbfinale.

Nun wartet mit Sebastian Korda also die erste größere Aufgabe, der US-Amerikaner spielt in Shanghai bisher stark auf. Obwohl mit dem Argentinier Cerundolo und allen voran mit der Nummer drei der Welt Medvedev im Achtelfinale und in Runde drei bereits sehr schwere Gegner warteten, gab Korda in den ersten drei Matches keinen Satz ab. Im Viertelfinale wurde es dann knapp, doch das packende US-Duell gegen den Youngster Shelton gewann Korda verdient im Tiebreak des dritten Satzes.

Für Hubert Hurkacz war der Weg ins Masters-Halbfinale kein besonders schwieriger, in seinen bisherigen vier Spielen kam er noch keinen Gegner aus der Setzliste vor die Nase gesetzt. Den Australier Kokkinakis und den Taiwaner Hsu besiegte Hurkacz in zwei Sätzen, gegen Zhang und Marozsan musste der Pole über die volle Distanz gehen.

Einen guten Morgen und herzlich willkommen zum ersten Halbfinale des Shanghai-Masters! Um 10:30 Uhr treffen Hubert Hurkacz und Sebastian Korda aufeinander.